Camper Tour,  Nørdic Living

Hygge auf Rädern – unsere Camper Tour 2020 mit RoadSurfer

Hej du…

gerade sitze ich auf der Couch und blättere durch die Fotos unserer Camper Tour. Es sind erst zwei Wochen vergangen, als wir morgens noch verschlafen aus unserem T6 Camper gestiegen sind, mit Wollsocken in den Badelatschen, einer dicken Strickjacke, zerzausten Haaren und einer heißen Tasse Kaffee in der linken Hand.

Bisher hatte ich in meinem Leben immer schöne Urlaube, doch dieser war einer der ersten, die für mich gar nicht hätten enden müssen. Doch bekanntlich ist es immer so mit den schönen Dingen, hat man sie erst, will man sie einfach nicht mehr hergeben.

In diesem Blog Beitrag möchte ich dich noch ein letztes Mal auf unsere Camper Tour nehmen.  dir ein paar nützliche Tipps da lassen und mit dir unsere Erfahrungen teilen, denn wer weiß, vielleicht fährst ja auch du bald in die weite Welt hinaus…


Unser Zuhause

Beginnen wir einmal mit dem Wichtigsten unserer Tour: Dem Camper selbst!
Wir haben sie liebevollerweise “Cordula” genannt. Cordula, das ist ein VW T6 Ocean in der Version “Surfer Suite”, haben wir vor einigen Wochen über RoadSurfer gebucht und in Berlin abgeholt.

Vor der Schlüsselübergabe gab es eine ausführliche Einweisung und eine Bestandsaufnahme, danach bekamen wir den Schlüssel und durften los düsen! Unser erstes Ziel: zurück zu meiner Wohnung, denn hier mussten wir erst einmal alle Sachen einladen: Kleidung, Bettwäsche, Trinken, Essen, Decken, Kissen, Handtücher, Taschenlampe, Kerzen, Lichterketten…

Wir haben uns vorher eine Packliste geschrieben, damit wir nichts vergessen, haben aber dennoch darauf geachtet, keine Unnützen Dinge oder allgemein zu viel einzupacken. Für uns war klar: wenn wir etwas vergessen haben, ist es eh nicht wichtig gewesen. 😉

RoadSurfer selbst verleiht verschiedene Modelle an Camper an vielen Standorten Deutschland- und Europaweit. Berlin war für uns natürlich ideal! Neben unserem VW T6 Ocean bieten sie noch weitere Modelle an. Ich rate dir, dich vor deinem Urlaub genau zu informieren, welches Modell zu dir und deinen Zielen passt. Da wir im Herbst verreist sind, waren wir froh, eine Küche im Camper selbst zu haben und auch ein ausfahrbares Dachzelt, welches übrigens trotz der kalten Temperaturen angenehm zum schlafen war!

 


Die Reise geht los!

Kaum hatten wir alles verstaut (Der Camper bietet enorm viel Stauraum und sehr viele kleine Schränke und Regale, die wir gar nicht alle nutzen mussten) ging die Fahrt auch schon los. Unser erstes Ziel: die Sächsische Schweiz.

Da dies unser erste Camper Urlaub war, wollten wir die erste Nacht nicht dem Zufall überlassen und haben uns einen Stellplatz auf einem Campingplatz gemietet. Hier waren wir insgesamt zwei Nächte. Der Campingplatz ist auf jeden Fall eine Empfehlung! Allgemein hatten wir keinen Fehlgriff was das anging. Wir haben einen schönen Platz zugewiesen bekommen, wo wir auch unsere Markise ausfahren und Tisch und Stühle draußen aufstellen konnten. Strom, Wasser zum Kochen und saubere Duschen und Toiletten waren auf dem Platz vorzufinden. Für all das haben wir insgesamt 52,00€ gezahlt. Pro 3 Minuten duschen kommen noch einmal ca. 1-2€ drauf. Strom kostet ebenfalls, das war aber sehr wenig, wir konnten das am Anfang nicht einschätzen und hatten 4€ in den Stromkasten geworfen. Am Ende hätten uns 0,60 Cent gereicht für das bisschen Strom, den wir benötigten.

Campingplatz Sächsische Schweiz: Treidlercamping

Falls du mal in die Sächsische Schweiz fahren möchtest, kann ich dir den Besuch zur Bastei wirklich nur empfehlen! Kleiner Tipp: man muss mit einem Boot rüber in das Gebirge fahren. Wir mussten ca. 30 Minuten anstehen, daher plane die Zeit unbedingt mit ein oder fahre am besten gleich ganz früh!

Abgesehen von den Touristen-Wegen lohnt es sich aber auch, mal vom Weg abzukommen und selbst zu erkunden. Wir hatten uns zwar ein wenig verlaufen unten in den Wäldern, aber die Aussicht am Ende hat sich dafür gelohnt! Besonders im Herbst hast du hier eine wunderschöne Sicht mit den schönsten Farben der Natur. Außerdem eignet sich der Herbst zum wandern in meinen Augen am ehesten, man fängt noch ein paar Sonnenstrahlen ein und die kühle Luft bringt einen nicht so schnell zum schwitzen. 🙂

 

Die ersten zwei Tage waren für uns schon der perfekte Start in den Urlaub! Mit guter Laune im Gepäck fuhren wir weiter in Richtung Berchtesgaden. Dieses Ziel haben wir jedoch nicht in einer Strecke erreicht, sondern spontan einen kleinen Zwischenstopp über Nacht an einem kleinen See eingehalten. Und genau das, ist das Schöne, wenn du mit einem Camper verreist! Man kann spontan sein und fast überall anhalten…

Was das Thema übernachten angeht musst du wissen, dass man in Deutschland nicht einfach überall stehen und schlafen darf. Für diese spontanen Nächte haben wir uns daher die App “Park4Night” heruntergeladen. Wir sind seither richtige Fans! Die App zeigt dir in deiner Umgebung Park-, Stell-, und Campingplätze an. Auf vielen Parkplätzen darf man stehen, bei manchen kostet es eine kleine Gebühr von 2€ oder 4€. Viele von ihnen sind dabei wirklich sehr ruhig und an tollen Ecken gelegen! Wir hatten also nie einen ungemütlichen Asphaltplatz, sondern immer eine Ecke in einem Wald oder an einem kleinen See.


Nach unserer spontanen Rastpause ging es weiter nach Berchtesgaden. Da wir die letzte Nacht keine Sanitären Anlagen hatten, entschieden wir uns für die nächste Nacht auf einen Campingplatz zu fahren. Auch hier sind wir ganz spontan hingefahren und hatten Glück, denn unser Platz war ein Traum:

Der Campingplatz hatte nicht nur viel Platz, sondern auch saubere Toiletten und Duschen und sogar einen Brötchen-Service!
Wir haben für eine Nacht hier glatt 30,00€ gezahlt. Duschen sind inklusive.

Campingplatz Berchtesgaden: Camping Mühlleiten

Nach einer ruhigen Nacht und einem wunderschönen Ausblick, starteten wir weiter. Garmisch Patenkirchen war dieses Mal unser nächstes Ziel. Für die nächste Übernachtung hatten wir beschlossen, wieder spontan mit unserer App nach einem kostenlosen Stellplatz zu suchen. So konnten wir ganz gut die Kosten gering halten. Garmisch Patenkirchen selbst ist ein sehr schöner, alter Ort. Als wir dort waren, war nicht so viel los aber uns hat das nicht gestört. In der Innenstadt gibt es einen super Burgerladen, da haben wir uns aufgewärmt, Kameras geladen und lecker gegessen. Unser Stellplatz für diese Nacht war mit unser schönster! Allerdings war die Fahrt dorthin sehr speziell. Wir sind sehr spät im Dunkeln losgefahren und zu unserem Unglück ging dann ein starkes Unwetter los. Die Route (hier sind es nämlich immer nur Koordinaten zu den Plätzen, weil sie oft wie gesagt sehr abseits liegen) führte uns durch einen schmalen Waldweg, mitten in der Dunkelheit, mit viel Regen. Es war wirklich ein bisschen wie in einem Horrorfilm und keine von uns wusste, wohin wir da eigentlich fahren… 😀

Wir sind trotzdem immer weiter reingefahren und haben am Ende einen kleinen Platz entdeckt. Da es schon spät war, haben wir uns einfach nur an den Rand gestellt und sind schlafen gegangen. Der Morgen überraschte uns dafür mit Sonnenstrahlen, einem kleinen See und viel Wald um uns herum! Der Stellplatz war ein Traum und hatte uns so gut gefallen, dass wir hier insgesamt zwei Nächte verbracht haben – ganz ohne Kosten. An dieser Stelle kann ich dir auch den Tipp geben, einen Handfeger und Müllschippe dabei zu haben. Man trägt doch immer Sand und Blätter in den Camper – wir haben jeden Tag kurz aufgeräumt und gefegt, bevor wir weitergefahren sind und hatten so immer Ordnung. 🙂

Natürlich bedeutete das auch zwei Nächte ohne Dusche… aber auch das ging schon mal. Zähneputzen und sich frisch machen konnten wir ja im Camper. Und irgendwie gehört das ja auch zu dieser Art von Urlaub dazu. Wir wussten dafür: unsere nächste Nacht wird dafür umso mehr Luxus bieten, denn dafür hatten wir uns schon vorab in Berlin einen Platz auf einem 5-Sterne-Campingplatz gebucht.

Der Campingplatz befand sich an der Zugspitze, welche wir zusammen mit dem Eibsee am vorletzten Tag besichtigten. Das Besondere an diesem Platz waren nicht nur der Ausblick, sondern definitiv die Sanitären Anlagen. Jede Dusche war sehr sauber und es gab eine Panorama Saune mit Wellnessbereich, welche wir direkt nach unserer Ankunft besuchten. Durch die veränderten Bedingungen in der Corona-Zeit hatten wir zu unserem Glück den gesamten Bereich für uns allein. Doch Achtung: frühzeitige Reservierung ist wichtig, sonst bekommst du eventuell keinen Platz mehr in der Sauna, da man hier immer stündlich eingeteilt war. Von mir aus, könnte man das immer so handhaben! 😀

Camping Platz: Perfect Camping

Das Gute hierbei war, dass die Duschen und die Sauna nicht extra kosteten. Das hätten wir von einem 5-Sterne-Campingplatz aber auch nicht anders erwartet. Für eine Nacht haben wir hier 58,90€ bezahlt, unser teuerste Platz im ganzen Urlaub.

Wenn wir einen Campingplatz mit Dusche angefahren sind, sind wir meistens auch noch morgens fix unter die Dusche gesprungen, da der nächste Tage ja ohne den Luxus auskommen musste. Der letzte Tag, unser Abreisetag, war zum Großteil für die Rückfahrt nach Berlin verplant. Wir entschieden uns aber, lieber abends und die Nacht durchzufahren und dafür den Tag noch für zwei weitere Sehenswürdigkeiten zu nutzen: Die Partnachklamm und der Blautopf. Letzteres befand sich allerdings schon auf dem Rückweg in der nähe von Ulm.

Die Partnachklamm war atemberaubend! Wir haben beide so etwas noch nicht erlebt, daher waren wir förmlich überwältigt von der Natur! Man läuft ca. 700m durch Felsspalten, die umgeben sind von Wasserfällen (Achtung, man wird nass!). Der Weg dadurch war recht einfach, wenn auch eng. Allerdings haben wir nicht bedacht, dass der Rückweg, bedingt durch Corona, nicht auf dem selben Weg zurück führte. Dieser führte nämlich über die Partnachklamm… und über bedeutete, Treppen, Treppen, Treppen, worauf wir überhaupt nicht vorbereitet waren. Aber wenn uns eines dieser Urlaub gelehrt hatte, dann, dass man für jede schöne Aussicht oder jedes schöne Erlebnis eben auch etwas kämpfen muss! Nach ca. 1 1/2 Stunden hatten wir wieder die Innenstadt erreicht und fuhren Richtung Ulm. Von dort aus waren es noch einmal 20 Minuten bis zum Blautopf.

Der Blautopf hat seinen Namen nicht nur von der Farbe, sondern auch von seiner Größe. Wir standen tatsächlich erst vor dem falschen “See”, bis wir ein Stück drumherum gelaufen sind und am eigentlichen “Topf” landeten. Der Blautopf ist also ein kleiner See, der eine tief blau-grüne Farbe hat. Für uns hatte das etwas Mystisches! Aber auch der Ort selbst war zuckersüß und hyggelig – den wollen wir irgendwann noch einmal so besuchen!

Nach diesem Besuch deckten wir uns noch einmal mit Proviant für die Fahrt ein uns starteten gegen 19:00 Uhr mit der Rückreise. Mit allen Pausen erreichten wir um kurz nach 02:00 Uhr Berlin und vielen nur noch erschöpft in unser Bett…

Rückblickend kann ich sagen, dass die Reise viel zu kurz war! So wunderschön waren die Tage, Nächte und Ausflüge. Die Natur, der Camper und die Zeit zusammen. Für mich steht fest: dieser Urlaub wird immer in Erinnerung bleiben und ich möchte schon bald das nächste Ziel auf diese Art und Weise bereisen…

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